Raumspartreppe – Tipps zur Auswahl und Planung
Wird eine zusätzliche Treppe oder ein Ersatz für eine Dachbodentreppe benötigt, die einen Zugang in den nicht ständig genutzten Dachboden gewährleisten soll, aber nicht viel Platz in Anspruch nehmen darf, ist eine Raumspartreppe genau das Richtige.
Worauf ist zu achten, um die richtige Raumspartreppe auszuwählen?
Eine wichtige Frage, die Sie sich bei großen Platzproblemen stellen müssen, ist die, ob es eine vollstufige Treppe sein muss oder ob es auch eine Treppe mit ausgesparten Stufen (auch Samba-Treppe genannt) sein kann.
Es ist verständlich, dass viele denken, eine vollstufige Treppe bietet mehr Sicherheit. Doch Treppen mit ausgeschnittenen Stufen haben ebenfalls Vorteile und sind in manchen Fällen sogar die einzige Lösung. Nachfolgend mehr Details:
Angenommen, die zu überwindende Geschosshöhe beträgt 2,70 m, und für die Ausladung und den freien Platz vor dem Antritt stehen zusammen 2,20 m zur Verfügung.

Wenn man 0,5 m für den Antritt vor der Treppe abzieht, bleiben 1,7 m für die Treppe selbst. In diesen 1,70 m müssen alle erforderlichen Stufen passen.
Pro Stufe rechnet man ungefähr mit 20 cm Steigung. Die Geschosshöhe 2,70 m wird durch 0,20 m geteilt:
2,70 m : 0,20 m/Steigung = 13,5 Steigungen
Um möglichst wenig Stufen zu verwenden, kann die Steigungshöhe leicht erhöht werden, sodass 13 Steigungen ausreichen. Das bedeutet normalerweise 12 Stufen (siehe Kapitel 4.2.4).
Damit müssen 12 Stufen auf 1,70 m verteilt werden (Abbildung 4-7):
1,70 m : 12 Stufen = 14 cm/Stufe

Bei einer vollstufigen Treppe beträgt die rechnerische Auftrittstiefe ca. 14 cm. Das ist beim Hinuntersteigen eher knapp, da der Fuß höchstens mit der Hacke auf die Stufe passt. Im Vergleich dazu haben Treppen mit ausgesparten Stufen oft mehr Komfort:

Bemaßung einer Treppe mit ausgesparten Stufen
Gerade verlaufend hat diese Treppe mit 12 Stufen eine Ausladung von 1,67 m. Die Stufenmaße betragen 64 cm x 25/15 cm x 4 cm.

Bemaßung einer Stufe mit ausgesparter Seite
Auf der Seite, wo der Fuß aufgesetzt wird, beträgt die Stufentiefe 25 cm. Mit ca. 1 cm Überlappung ergibt sich ein Auftritt von ca. 24 cm. Das ist vergleichbar mit normalen Geschosstreppen. Dadurch ist der Auf- und Abstieg komfortabler, allerdings muss „richtig“ angefangen werden. Eine schwierige, aber wichtige Entscheidung!
Zwischen den Wangen oder aufgesattelt?
Bei aufgesattelten Treppen ist die Steigung durch die Wangen vorgegeben. Die Anpassung an die Geschosshöhe erfolgt durch Kürzen der Wangen. Bei Treppen mit Stufen zwischen den Wangen unterscheidet man zwischen eingestemmten und nicht eingestemmten Stufen.


Eingestemmte Wangentreppen haben Aussparungen in den Wangen, die die Position und den Winkel der Stufen festlegen. Die Stufen werden dadurch hauptsächlich durch Aufliegen in der Aussparung gehalten, nicht durch Schrauben wie bei nicht eingestemmten Wangentreppen.
Bei eingestemmten und aufgesattelten Stufen erfolgt die Geschosshöhenanpassung durch Kürzen der Wangen. Bei nicht eingestemmten Stufen zwischen den Wangen erfolgt die Anpassung durch Variation des Stufenwinkels.
Warum ist die Ausladung einer Wangentreppe mit Stufen zwischen den Wangen bei geringer Geschosshöhe länger als bei größerer? Das Phänomen erklärt sich durch die Tabelle des Treppenmodells „Gera“ (Fa. Dolle):
Geschosshöhe (cm) | Ausladung (cm) | Steigung (cm) |
---|---|---|
bis 250 | 195 | 19,25 |
bis 255 | 189 | 19,62 |
bis 260 | 182 | 20,00 |
bis 265 | 175 | 20,38 |
bis 270 | 168 | 20,77 |
bis 275 | 161 | 21,15 |
bis 280 | 154 | 21,54 |
bis 285 | 147 | 22,00 |
Tabelle: Modell Gera (Fa. Dolle) |
Die Tabelle zeigt: Mit steigender Geschosshöhe nimmt die Ausladung ab. Denn die Wangen werden steiler aufgestellt.

Je niedriger die Geschosshöhe, desto flacher ist der Winkel der Wangen, wodurch sich die Ausladung vergrößert und gleichzeitig der Gehkomfort auf der Treppe steigt.